Polizeiliche Kriminalstatistik 2024: Zahl der Straftaten im Bereich des unerlaubten Glücksspiels weiterhin stark gestiegen
Am 02. April 2025 wurde die seit 1953 jährlich erscheinende Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2024 durch die Bundesministerin des Innern und für Heimat (BMI), Nancy Faeser (SPD), den bremischen Innensenator und aktuellen Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Ulrich Mäurer (SPD), sowie den Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, veröffentlicht.
Die PKS enthält die der Polizei bekannt gewordenen Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen und eine Reihe weiterer Angaben zu Fällen, Opfern oder Tatverdächtigen.
Der VDAI hat dazu eine Zusammenfassung erstellt, die ich Ihnen mit freundlicher Genehmigung nachfolgend aufführe.
Im Jahr 2024 wurden bundesweit insgesamt 5.837.445 Straftaten erfasst. Das entspricht einem Rückgang um - 1,7 Prozent im Vergleich zu 2023 (5.940.667 Straftaten). Die Aufklärungsquote liegt bei 58 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent gesunken (2023: 58,4 Prozent).
Die Branche betreffend stellt sich die Statistik wie folgt dar:
Unerlaubtes Glücksspiel – Durch die Polizeiliche Kriminalstatistik werden auch die Fälle des unerlaubten Glücksspiels erfasst. Hier ist bei den erfassten Fällen ein deutlicher Anstieg auf 6.247 erfasster Fälle zu verzeichnen. Während in 2023 noch 5.281 Fälle registriert wurden, hat sich die Anzahl in 2024 um 18,8 Prozent auf 6.247 Fälle erhöht.
Bei näherer Betrachtung des Vergleichs mit den zurückliegenden Zahlen wird ersichtlich, dass sich in den letzten vier Jahren (2020 zu 2024) die erfassten Fälle des illegalen Glücksspiels um mehr als das 8-Fache (+ 820 Prozent) erhöht haben. Noch dramatischer stellt sich der Vergleich von 2024 zu 2017 dar. Hier hat sich die Anzahl illegaler Verstöße um das 12-Fache erhöht!
Erfreulicherweise liegt die Aufklärungsquote beim unerlaubten Glücksspiel bei 98,1 Prozent (6.128 Fälle). Die Dunkelziffer an illegalen Glücksspielangeboten dürfte jedoch durchaus höher liegen.
PKS | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
erfasste Fälle | 504 | 838 | 947 | 762 | 1.907 | 1.861 | 5.281 | 6.247 |
Bei den Raubüberfällen auf Spielhallen stellt sich ein etwas anderer Trend dar. Im Jahr 2024 kam es zu 126 Raubüberfällen auf Spielhallen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl um ein Drittel. Dies zeigt, dass der seit 2017 bestehende Abwärtstrend weiterhin anhält. Der Verlauf der Abnahme der Fälle in Zahlen: 2017 (591 Fälle), 2018 (511 Fälle), 2019 (373 Fälle), 2022 (215 Fälle) und 2023 (187 Fälle).
Diebstähle von und aus Automaten – Die Zahl der Diebstähle von und aus Automaten (2024: 11.041 Fälle) ist im Vergleich zum Vorjahr (2023: 11.226 Fälle) leicht gesunken.
Zusammenfassend lässt sich im Bereich der Raubdelikte auf Spielhallen ein positiver Trend feststellen. Dies dürfte auf die immer besser werdenden Präventionsmaßnahmen der Spielhallenbetreiber zurückzuführen sein. Besorgniserregend ist hingegen die stetig steigende Tendenz im Bereich des unerlaubten Glücksspiels.
Nach Auskunft des BKA lassen sich aus der PKS selbst die Ursachen für die Entwicklung der Fallzahlen nicht entnehmen und die Kausalitäten nicht abbilden.
Alle weiteren Informationen zur Polizeilichen Kriminalstatistik können Sie der entsprechenden Internetseite des Bundeskriminalamtes (BKA) entnehmen.