Polizeiliche Kriminalstatistik 2023: Zahl der Straftaten im Bereich des unerlaubten Glücksspiels stark gestiegen
Am 09. April 2024 wurde die seit 1953 jährlich erscheinende Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2023 durch die Bundesministerin des Innern und für Heimat (BMI), Nancy Faeser (SPD), den Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen (Innenminister des Landes Brandenburg, CDU), sowie den Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, vorgestellt.
Die PKS enthält die der Polizei bekannt gewordenen rechtswidrigen Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen und eine Reihe weiterer Angaben zu Fällen, Opfern oder Tatverdächtigen. Grundlage der vom Bundeskriminalamt erstellten Statistik sind die Daten der 16 Landeskriminalämter.
Der VDAI hat dazu kurzfristig eine Zusammenfassung erstellt, die ich Ihnen mit freundlicher Genehmigung nachfolgend aufführe.
Im Jahr 2023 wurden 5.940.667 Straftaten erfasst. Das entspricht einer Steigerung von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 58,4 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (2022: 57,3 Prozent).
Die Branche betreffend stellt sich die Statistik wie folgt dar:
Raubüberfälle auf Spielhallen – Im Jahr 2023 kam es zu 187 Raubüberfällen auf und Fällen von räuberischer Erpressung gegen Spielhallen. 2022 waren es 215 Fälle, ein Minus von 13 Prozent. Dies zeigt, dass der seit 2017 bestehende Abwärtstrend weiterhin anhält. Der Verlauf der Abnahme der Fälle in Zahlen: 2017 (591 Fälle), 2018 (511 Fälle), 2019 (373 Fälle), 2022 (215 Fälle).
Diebstähle von und aus Automaten – Die Zahl der Diebstähle von und aus Automaten ist gesunken. Mit 11.226 Fällen sank die Anzahl um 43,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 19.795 Fälle).
Unerlaubtes Glücksspiel – Durch die Polizeiliche Kriminalstatistik werden auch die Fälle des unerlaubten Glücksspiels erfasst. Hier ist bei den erfassten Fällen ein überdimensionaler Anstieg auf 5.281 erfasste Fälle zu verzeichnen (von 1.861 Fällen in 2022 auf 5.281 Fällen in 2023, also +183,8 Prozent). Bei näherer Betrachtung eines Vergleichs mit den zurückliegenden Zahlen wird ersichtlich, dass sich von 2020 zu 2023 die erfassten Fälle des illegalen Glücksspiels um das 7-fache (+ 593 Prozent) erhöht haben!
PKS |
2016 |
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
2023 |
erfaste Fälle |
555 |
504 |
832 |
947 |
762 |
1.907 |
1.861 |
5.281 |
Erfreulicherweise beträgt hier die Aufklärungsquote 97,3 Prozent, wenngleich die Dunkelziffer an illegalen Glücksspielangeboten durchaus höher liegen dürfte.
Alle weiteren Informationen zur Polizeilichen Kriminalstatistik können Sie der entsprechenden Internetseite des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) entnehmen.