Polizeiliche Kriminalstatistik 2021 belegt: Starker Anstieg illegales Spiel
Am 5. April 2022 wurde die seit 1953 jährlich erscheinende Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2021 durch die Bundesministerin des Innern und für Heimat (BMI), Nancy Faeser, den Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Joachim Herrmann (Innenminister Bayern), sowie den Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, vorgestellt (Anlage). Die PKS enthält die der Polizei bekannt gewordenen rechtswidrigen Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen und eine Reihe weiterer Angaben zu Fällen, Opfern oder Tatverdächtigen. Grundlage der vom Bundeskriminalamt erstellten Statistik sind die Daten der 16 Landeskriminalämter.
Im Jahr 2021 wurden 5.047.860 Straftaten erfasst. Das sind 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote dagegen liegt bei 58,7 Prozent und steigt damit im Vergleich zum Vorjahr leicht an
(2020: 58,4 Prozent). Erfreulich ist, dass die Gesamtaufklärungsquote mit 2.963.643 Fällen einen neuen Höchststand erreicht hat.
Unserer Branche betreffend stellt sich die Statistik wie folgt dar:
Raubüberfälle auf Spielhallen
Kam es im Jahr 2020 noch zu 263 Raubüberfällen in Spielhallen, so waren es im Jahr 2021 nur noch 94 Fälle. Dies entspricht einem Rückgang von 64,3 Prozent.
Diebstähle von und aus Automaten
Die Zahl der Diebstähle von und aus Automaten ist ebenfalls gesunken. Mit 9.078 Fällen sank die Anzahl um 26,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2020: 12.398 Fälle).
Unerlaubtes Glücksspiel
Durch die Polizeiliche Kriminalstatistik werden auch die Fälle des unerlaubten Glücksspiels erfasst. Hier sind die erfassten Fälle im Jahr 2021 um 250,3 Prozent, von 762 Fällen (2020) auf 1.907 Fällen exorbitant gestiegen.
Der allgemeine Rückgang der Delikte im Jahr 2021 und die gleichzeitig hohe Aufklärungsquote sind jedoch positiv zu bewerten.
Hingegen ist die negative Entwicklung im Bereich des illegalen Glücksspiels besorgniserregend.
Der Anstieg des illegalen Glücksspiels ist auf diverse Faktoren zurückzuführen. Die pandemiebedingten Schließungen der Spielhallen und Gastronomiebetriebe stellen eine Ursache dar. Ein weiterer Faktor ist die kumulierende Wirkung des Abbaus des legalen Spiels. In gastronomischen Einrichtungen wurde aufgrund der siebten Verordnung zur Änderung der Spielverordnung im Jahr 2019 die Anzahl der Geräte von drei auf zwei reduziert. Zudem wurde durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 und die jeweiligen Ausführungsgesetze in den Ländern Spielhallen und damit das legale Angebot massiv reduziert. Eine erhebliche Zunahme der Ausweichung in das illegale Spiel ist zu erkennen.
Alle weiteren Informationen zur Polizeilichen Kriminalstatistik können Sie der entsprechenden Internetseite des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) entnehmen:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2022/04/pks2021.html. Hier steht Ihnen ein Flyer der polizeilichen Kriminalstatistik aus dem Jahr 2021 als Download zur Verfügung.