ifo Geschäftsklimaindex gesunken
Nachdem am 13. November 2024 der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (die sog. „Wirtschaftsweisen“) sein Jahresgutachten dem Bundeskanzler übergeben und der Öffentlichkeit vorgestellt hat (wir berichteten mit BAdirekt Nr. 046), folgte heute das ifo Institut (Institut für Wirtschaftsforschung) mit der Veröffentlichung des monatlichen Geschäftsklimaindex zur konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der ifo Geschäftsklimaindex ist ein Frühindikator, der monatlich vom ifo Institut ermittelt wird. Er gilt als der bekannteste und am meisten beachtete Geschäftsklimaindex in Deutschland. Das ifo Institut ermittelt den Index, indem es Unternehmen zu ihrer Geschäftslage und ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate befragt.
Leider können wir auch heute keine positiven Nachrichten vermelden. Die aktuelle Umfrage (November 2024) zeigt weiterhin eine pessimistische und anhaltend eingetrübte Stimmung in den deutschen Unternehmen. Nach einer leichten Erholung im Oktober ist der Geschäftsklimaindex im November auf 85,7 Punkte gesunken (der Wert 100 entspräche dem Idealwert). Die Wachstumsprognosen für Deutschland sind äußerst verhalten und auch bei den Unternehmen ist von Optimismus wenig zu spüren. Dies ist laut ifo Institut auf die schwierige weltwirtschaftliche Lage, aber insbesondere auch auf binnenwirtschaftliche und politische Unsicherheiten zurückzuführen.
Im Dienstleistungsbereich, zu dem auch das gewerbliche Geldspiel in Spielhallen und gastronomischen Betrieben gehört, ist der Geschäftsklimaindex deutlich gesunken. Von 20 auf knapp 0 Punkte. Die aktuelle Lage wird von den Unternehmen deutlich schlechter eingeschätzt. Auch die Erwartungen in diesem Wirtschaftssegment sind pessimistischer geworden.
Das ifo Institut schließt daraus: „Der deutschen Wirtschaft fehlt es an Kraft.“
Alle Ergebnisse der ifo Konjunkturbefragungen im November 2024 finden Sie hier.
Auch wenn die derzeit von der deutschen Wirtschaft viel kritisierte „Ampel-Regierung“ vorzeitig beendet wurde, stehen für die kommende Bundesregierung viele und kräftezehrende Aufgaben auf der wirtschaftspolitischen Agenda, um das Vertrauen der Unternehmen und der Bevölkerung zurückzugewinnen.
Mit dem bevorstehenden Regierungswechsel sollte aber auch die Hoffnung verbunden sein, dass damit früher als ursprünglich geplant die Chance besteht, die wirtschaftspolitische Wende einzuleiten und kurzfristige Impulse zu setzen, um dem Mittelstand die notwendigen Perspektiven aufzuzeigen, ihn von Ballast zu befreien und die Weichen für die Zukunft wieder auf Wachstum zu stellen.